Im Jahr 2008 hat Fritz an seinem Hausgiebel (Nord-seite) zwei Nistkästen angebracht. Er hatte Glück: gleich im ersten Jahr wurden sie angenommen und je 2 Jungvögel flogen aus. In den folgenden Jahren wur-den auch in der Nachbarschaft weitere Nistkästen aufgehängt - inzwischen sind es mehr als 30 Nist-plätze - von denen jedes Jahr etwa 90% belegt sind.
Auch bei weiteren Naturfreunden im Ort sowie in den umliegenden Gemeinden wurden die selbst-gebastelten Doppel-Nistkästen geliefert und ange-bracht.
Wir werden das Projekt fortsetzen; d.h. wenn je-mand Interesse hat, einen Nistkasten anzubringen: bitte bei uns melden. Wir kommen gerne vorbei, beraten, liefern den Nistkasten und bringen ihn auf Wunsch auch gerne an.
Die Mauersegler sind ja faszinierende Vögel. Sie ähneln vom Aussehen den Schwalben, sind aber etwas größer, vollkommen schwarz und können pfeilschnell fliegen. Man hört sie auch an ihren typischen Rufen „sriii“, „srii“, wenn sie um die Hausecken flitzen. Der Mauersegler ist immer in der Luft (außer zum Brüten und Jungen-Füttern).
Er schläft auch im Flug! Wenn einmal ein Tiefdruckgebiet hereinzieht, kann es sein, dass die Mauersegler tagelang verschwinden. Sie umfliegen dann das Tief und kommen auf der Rückseite wieder. Das kann bis zu 10 Tage dauern. Die Jungen fallen derweil in eine Starre und können diese Zeit ohne Futter überle-ben. Die Vögel sind mit die letzten, die aus ihrem Winterquartier in Südafrika zurückkommen (Ende April) und die ersten, die wieder gehen (Ende Juli). Die Jungen fliegen aber noch nicht mit, da sie zu fett sind. Sie müssen erst ca. 40% abnehmen, bevor sie ausfliegen können. Deshalb sind die Jungvögel noch bis zu 10 Tage länger im Nest, bevor sie den Eltern hinterherfliegen.
Junge Mauersegler sind erst nach 3 Jahren geschlechtsreif. Wenn man viele Segler um die Bruthöhlen herumfliegen sieht, dann sind das die „Halbstarken“ (1 – 2-jährige), die die
brütenden und Junge fütternden Artgenossen bei Laune halten und schon mal den Anflug an die Nisthöhlen proben.
Für viele Leute ist wichtig: die Mauersegler machen keinen Dreck (sprich: kein Kot an der Hauswand!). Durch die späte Rückkehr besteht natürlich die Ge-fahr, dass Spatzen die Höhlen schon im März besetzen. Deshalb werden an den Einfluglöchern Klappen angebracht, die im September geschlossen und Ende April wieder geöffnet werden.
Warum muss man überhaupt Nisthilfen für die Mauersegler anbringen? Die Vögel sind typische Bewohner von Nischen und Spalten in alten Gebäuden, Mauern,… Da diese Brutplätze immer rarer werden (z.B. Gebäude-Sanie-rungen bzw. –abbruch), sind die Vögel zunehmend auf unsere Hilfe angewie-sen. Bedroht sind sie außerdem durch den dramatischen Insektenschwund. Da sie sich ausschließlich von Fluginsekten ernähren, wird auch für sie das Nahrungsangebot knapper. Wir können dem aber entgegenwirken durch naturnahe Gärten, in denen auch Wildblumen und damit Insekten, die sich von den Wildblumen ernähren, eine Chance haben.