Der Schwalbenturm in Donnstetten

Hilfe für unsere Mehlschwalben

Richtfest Schwalbenturm Donnstetten  Foto: NABU Römerstein
der fertige Schwalbenturm

Schon im Altertum wurden Schwalben als heilig angesehen. Im Mittelalter wur-den Schwalben als Glücksbringer und Früh­lingsboten verehrt. Auch bei der ländlichen Bevölkerung konnte man sich Haus und Hof nicht ohne die segeln-den Frühlingsboten vorstellen.


Bis weit in das 20. Jahrhundert war es bei den meisten Menschen undenkbar, ein Schwalbennest zu entfernen. Heut­zutage sind Schwalben am Haus nicht mehr selbstverständlich, der Glaube an den Glücksbringer ist in Vergessenheit gera-ten. In den letzten Jahrzehnten haben der Einsatz von Gift und eine intensiver werdende Landwirtschaft zu einem Rückgang der Art geführt: Auf befestigten Wegen ohne Lehmpfützen finden die Mehlschwalben kein Bau-material für ihre Nester mehr. An modernen glatten Fassaden bleiben die Nester nicht mehr haf-ten, oft werden sie bei Renovierungsarbeiten achtlos oder mutwillig zerstört. Seit 2002 steht die Mehlschwalbe deshalb in der Bundesrepublik Deutschland auf der Vorwarnliste für bedrohte Vogelarten.

 


Im Jahr 2017 entstand bei unserer NABU-Ortsgruppe die Idee, die rückläufige Schwalbenpopulation durch einen Schwalbenturm zu unterstützen. Vorbild war die Gemeinde Berghülen, die nach Abriss eines alten Hauses dort einen Schwalbenturm errichtet hatte.

Wir regten deshalb die Idee mit einem Schwalbenturm bei den Ortschaftsräten der 3 Teilgemeinden an. Leider konn-ten bei den Beratungen in den Ortsteilen keine geeigneten Standorte gefunden werden.

Wir hatten jedoch in Donnstetten Glück: Bernd Keppler von der Gartenbaufirma Hummel und Keppler hat sich spon-tan bereit erklärt, auf seinem Privatgrundstück einen Schwalbenturm aufstellen zu lassen. Die Planungen und Vor-bereitungen zogen sich dann den Winter hin, bis im März 2018 endlich der Baubeginn erfolgen konnte. Die Fa. Füllemann aus Böhringen fertigte das Grundgerüst aus verzinkten Stahlrahmen, Fa. Bleher (Zimmerei) aus Donn-stetten fertigte die Holzverkleidung und Bernd Keppler erstellte das Betonfundament mit einbetoniertem Stahlrohr. Die Nester besorgte und montierte die NABU OG Römerstein. Wir haben auch noch 2 Mauersegler-Kästen angebracht sowie einen Einflugschlitz für Fledermäuse. Am 23. April um 18 Uhr erfolgte der Aufbau. Die Fa. Schmid, Bau GmbH aus Donnstetten, holte das Haus mit dem Kran-LKW bei Fa. Bleher ab und errichtete den Turm unter Mithilfe der Zimmerleute auf dem vorbereiteten Fundament bei Bernd Keppler. Nach knapp 2 Stunden Arbeit stand der Turm.